Interview:

MeinOrt: Wer sind Sie und wie würden Sie Ihren Stil als Autorin beschreiben?

Kristina Hauff: Ursprünglich habe ich als Kriminalautorin (unter meinem echten Namen Susanne Kliem) angefangen zu schreiben, und der Spannung bleibe ich auch in meinen neuen Romanen treu. Ich liebe die Form des psychologischen Kammerspiels - mit wenigen Figuren, die einander ausgeliefert sind, und deren seelische Abgründe ich umso stärker ausleuchten kann.

M: Was war Ihr bislang größter Erfolg? 

K: Mein letzter Roman „Unter Wasser Nacht“ stand neun Wochen auf der Spiegelbestsellerliste und wird nächstes Jahr für’s ZDF verfilmt.

M: Was können Sie über Ihren aktuellen Roman "In blaukalter Tiefe" schon verraten?

K: Zwei sehr unterschiedliche Paare verabreden sich für einen Segeltörn über die Ostsee in die schwedischen Schären. Mit dabei ist der attraktive, aber undurchsichtige Eigner der Charteryacht. Der Urlaub beginnt mit perfektem Segelwetter und erlesenen Abendessen, doch schon bald lassen Konflikte die Luft unter Deck immer drückender werden. Bis ein Sturm aufzieht und die Situation eskaliert.

M: Was erwartet die Besucher bei Ihrer Lesung in Weingarten und Oberderdingen?

K: Ein hoffentlich spannender und abwechslungsreicher Abend! Ich lese einige Passagen aus dem Buch vor, erzähle aber auch Persönliches aus meinem Leben und von meinem Alltag als Schriftstellerin.  

M: Was erwarten Sie selbst von der Lesung? Was ist Ihnen wichtig?

K: Mir ist wichtig, mit meinen Zuschauer*innen ins Gespräch zu kommen. Über Fragen, und Feedback aus dem Publikum freue ich mich deshalb immer sehr.

M: Für wen haben Sie "In blaukalter Tiefe" geschrieben? Wen spricht der Roman an?

K: Es ist ein Roman nicht nur für Seglerinnen und Segler, - eigentlich für alle Menschen, die gern am und auf dem Wasser sind, die das Meer lieben. Und für alle, die spannungsreiche Geschichten mögen, in denen menschliche Beziehungen im Mittelpunkt stehen.

M: Welche Quintessenz kann ich aus dem Roman mitnehmen?

K: Manche Menschen brauchen eine heftige Eskalation und Erschütterung, bis sie ihre schützenden Fassaden aufgeben und sich ihren Lebenslügen stellen können.

M: Was begeistert Sie am Schreiben? Warum sind Sie gerne Autorin?

K: Es ist eine Arbeit, die einfach nie langweilig wird! Erst durch das Schreiben habe ich einen Zugang zu meinem Innersten - zu meinen Gefühlen und Bedürfnissen - bekommen, der mir lange versperrt war. Beim Schreiben laufen Prozesse ab, die stark über das Unterbewusstsein gesteuert werden. Das ist bereichernd und immer wieder überraschend für mich.

M: Wenn Sie ein Buch (eines/r anderen Autoren/in) auf eine einsame Insel mitnehmen könnten, welches wäre das?

K: Jonathan Franzen, „Die Korrekturen“

Hinweise zu den Lesungen: