Was ist der Anlass der Gedenkveranstaltung? 

• Der Anlass ist die aktuelle Situation in der Welt. Wir möchten erinnern an die November-Pogrome, denn nur, wenn man seine Vergangenheit anschaut, kann man etwas für die Gegenwart lernen. In der Nacht vom 9. November 1938 wurden alle jüdischen Mitbewohner angegriffen, Geschäfte wurden geplündert und zerstört. Jüdische Mitbürger wurden deportiert und umgebracht. Die Gewalt wurde vom nationalsozialistischen Regime organisiert und gelenkt, es hat sich aber auch die normale Bevölkerung beteiligt. Was ich besonders bedenklich finde. Man fragt sich: Wo waren damals die Nachbarn, die ihre jüdischen Mitmenschen geschützt haben? Wer damals helfen wollte hat sein Leben riskiert. Auch in Weingarten ist damals die Synagoge zerstört worden. Die Synagoge stand früher zwischen der evangelischen und katholischen Kirche, Zeitzeugen berichten über ein friedliches und harmonisches Miteinander.

Wer hat die Gedenkveranstaltung initiiert? 

• Initiiert wurde die Veranstaltung von einem jüdischen Mitbürger, organisiert wird sie gemeinsam von einer gemischten Gruppe von Privatpersonen, dem Kolping, der evangelischen und katholischen Kirche Weingarten, dem Lebenswerk, der Mühle Weingarten und einigen anderen.

Wie läuft die Veranstaltung ab? 

• Das Programm sieht nach der Begrüßung einen Liedbeitrag von der Turmbergschule vor, danach folgt ein Vortrag über das Leben von Robert Bär, ein Überlebender des Holocaust. Nach einem Gedichtvortrag von Eberhard Blauth, werde ich selbst einen Wortbeitrag beisteuern. Im Anschluss ist ein gemeinsames Gebet geplant auf Deutsch und hebräisch. Nach einem weiteren Liedbeitrag werden wir uns zur Lichterkette aufstellen.

Wer kann mitmachen? 

• Jeder kann bei der Veranstaltung mitmachen.

Welches Signal möchten Sie mit der Veranstaltung senden?

• Wir möchten andere dazu inspirieren, Verantwortung zu übernehmen für das, was vor der eigenen Haustüre passiert. Und außerdem dazu anregen, einen wertschätzenden Umgang mit allen Menschen egal welcher Herkunft oder Glaubensrichtung zu pflegen. Jeder Einzelne macht den Unterschied