Spiele rund ums Zielen und Treffen
Um Zielen und Treffen und einen Rundum-Einblick in den Schießsport ging es beim Ferienspaß des Weingartner Schützenvereins. Dass Sportschießen nichts mit „Ballern“ wie es Computerspiele vermitteln, zu tun hat, machte Oberschützenmeister Jürgen Langendörfer gleich zu Anfang klar und er wurde offensichtlich auch verstanden.
Schießen mit dem Luftgewehr…
Mäuschenstill war es in der Schießhalle, wo mit dem Luftgewehr auf Scheiben geschossen wurde: Die richtige Körperposition beim Anlegen einnehmen, das Ziel fixieren und im Moment der höchsten Konzentration abdrücken. „Hier ist ein Naturtalent zu Gange“ sagte Langendörfer anerkennend zu einer Reihe von Treffern eines Zwölfjährigen. Setzen „Ballerspiele“ am Computer gewisse Emotionen frei, so trainiert der Schießsport dazu, Emotionen auszublenden und die ganze Aufmerksamkeit auf das Ziel zu fokussieren. „Was nicht heißen soll, dass es hier gänzlich ohne Spaß abgeht“, sagte Langendörfer. Schützen legen viel Wert auf Geselligkeit und Kameradschaft, aber Schießen sei nunmal Kopfsache und dazu gehöre Disziplin und Konzentration.
…oder mit dem Bogen
Dasselbe gilt für die Bogenschützen, wenn auch die Atmosphäre im Freien auf dem Grün anders ist als in der Halle. Wolfgang Hill erklärte die Regeln, die vor allem der Sicherheit wegen einzuhalten waren: erst auf das Kommando „Pfeil frei“ dürfe der Pfeil von der gespannten Sehne losgelassen werden. Er zeigte den Jugendlichen die richtige Technik, denn die Sehne des Bogens zu spannen, erfordert relativ viel Kraft. Selbst die „alten Hasen“ des Schützenvereins treffen mit dem Bogen nicht immer auf Anhieb ins Schwarze. Jede Gruppe durfte jede Station durchlaufen und die unterschiedlichen Schießarten ausprobieren. Auf einem Brett befestigte Luftballons mit Dartpfeilen zu treffen, war nicht so einfach wie es aussieht, aber mit etwas Übung bekamen die Kinder ein Gefühl für den richtigen Dreh. „Mit gestrecktem Arm zielen, den Arm zurückziehen bis auf Kopfhöhe und dann mit Kraft den Pfeil werfen“, erklärte die Leiterin und Lust und Frust hielt sich bei den Teilnehmern die Waage. Eine mehr spielerisch-sportliche Atmosphäre vermittelt das Schießen mit dem Luftgewehr, wenn es mit Korken statt mit Kugeln geladen wird und aufgestellte Holzklötze in wesentlich kürzerer Entfernung zu treffen sind. Für alle Varianten gilt gleichermaßen, es geht um nichts anderes als um Zielen und Treffen.
Der persönliche Gewinn liegt im mentalen Bereich
Möglicherweise seien die Vorteile, die dieser Sport bietet, für Jugendliche nicht auf den ersten Blick erkennbar, denn sie wirken erst längerfristig, räumte Langendörfer ein. „Der Trainingseffekt und der persönliche Gewinn liegen im mentalen Bereich. Aber“, fügt er hinzu, „eine gewisse körperliche Fitness ist trotzdem Voraussetzung. Denn wer nicht fit ist, hat keine Kraft und keine ruhige Hand.“
Bericht: TBR, Marianne Lother
Bild: Symbolbild, Pixabay